Humboldt-Universität zu Berlin - Medienkommission

Protokoll der 43. Sitzung der MK am 25.10.2004

Geschäftszeichen: UB II A
Bearbeiterin: Katja Braschoß
Telefon: (030) 2093-3215
Telefax:(030) 2093-3207
E-Mail:katja.braschoss@ub.hu-berlin.de
Berlin, den 2.11.2004

Die Sitzung fand am Montag, den 25.10.2004, von 15.00 bis 16.55 Uhr in der Zentralen Universitätsbibliothek, Dorotheenstr. 1, Raum 3.06 statt.

Teilnehmer:
Mitglieder und stellvertr. Mitglieder der Kommission:

Herr Dr. Gross, Frau Dr. Lang, Herr Dr. Morgenstern, Herr Dr. Nunnenmacher, Frau Dr. Pannier, Frau Raczek, Herr Dr. Richert, Herr Wassermann

Ständige Teilnehmer:
Frau Braschoß, Herr Dr. Bulaty, Herr Dr. Schirmbacher, Herr Stange

Gäste:
Frau Engels, Herr Dr. Gehne, Herr Kriseleit, Frau Meister, Frau Dr. Müller, Frau Peschke, Herr Pirr, Frau Salinger, Frau Sudrow, Herr Vollmer

entschuldigt:
Herr Prof. Coy, Herr Prof. Helmrath, Herr Prof. Müller-Preußker


Tagesordnung:
1. Bestätigung der Tagesordnung
2. Protokollbestätigung der 42. Sitzung
3. Stand der Konstituierung der neuen Medienkommission
4. Bericht über das Benchmarking IT-Service der Berliner Universitäten
5. Bericht über das Benchmarking der Berliner Universitätsbibliotheken
6. Zeitschriftenabbestellungen und das Projekt Zeitschriften-Online-Ranking in der UB
7. Bericht über die Aufforderung zur Fortschreibung der DV-Konzeption und die Aufforderung zum Einreichen von CIP-/WAP-Anträgen
8. Bericht zum Multimedia-Föderprogramm 2004 – Diskussion und Ausschreibung des Multimedia-Förderprogramms 2005
9. Lokale Vernetzung der HU – Stand der Ablösung von Banyan Vines
10. Umzug der Benutzungsabteilung der ZUB in die Hessische Straße,
Integration der Zweigbibliotheken Bibliothekswissenschaft und Wissenschaftsgeschichte in die ZUB
11. UB-Neubau Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrum
12. Verschiedenes


TOP 1 (Herr Dr. Schirmbacher)
Punkt 9 –Lokale Vernetzung der HU – Stand der Ablösung von Banyan Vines– wird auf die nächste Sitzung vertagt.

TOP 2 (Geschäftsstelle)
Das Protokoll wird ohne Änderungen bestätigt.

TOP 3 (Geschäftsstelle)
Nach Auskunft von Frau Dr. Schlichtholz sind die neuen Mitglieder noch nicht vollständig benannt. Sobald dies der Fall ist, wird die Geschäftsstelle der Medienkommission benachrichtigt.

TOP 4 (Herr Dr. Schirmbacher)
Herr Dr. Schirmbacher fasst den Bericht zum Benchmarking IT-Service der Berliner Universitäten zusammen. Das Papier wurde an die Senatsverwaltung weitergegeben und wird demnächst veröffentlicht werden.

Nach dieser über ein Vierteljahr unternommenen Untersuchung lässt sich feststellen, dass der IT-Service in allen Berliner Universitäten eine wichtige Komponente darstellt. Da inzwischen nahezu alle Arbeitsplätze vernetzt sind, sind die Prozesse in Forschung, Lehre, Studium und Verwaltung auf einen stabilen und sicheren IT-Dienst angewiesen. Die Qualität des IT-Services wird somit immer mehr zu einem profilbestimmenden Element der jeweiligen Universität und ist Bestandteil der strategischen Universitätsplanung geworden.
Die Organisation des DV-Services hat sich in den letzten Jahren in den drei Universitäten sehr unterschiedlich entwickelt. Dies betrifft vorrangig den Grad der Dezentralisierung bzw. Zentralisierung von Aufgaben, die Zuordnung der Aufgaben der DV-Unterstützung für die Universitätsverwaltung und die Organisation des Einsatzes von Multimediakomponenten in Lehre, Studium, Forschung und Verwaltung.
Jede Universität ist dabei der Auffassung, dass das von ihr verfolgte Konzept oder der eingeschlagene Weg (nach erfolgten auswärtigen Gutachten) im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten den Anforderungen angemessen ist.
Hinsichtlich der Mittelausstattung kann davon ausgegangen werden, dass sich die Berliner Universitäten im Mittelfeld der deutschen Hochschulen bewegen. Bei einer Gegenüberstellung selbst mit durchschnittlichen amerikanischen Universitäten ist jedoch ein erhebliches Defizit hinsichtlich der dort vorhandenen Technik (besonders in quantitativer Hinsicht) und des realisierbaren Personaleinsatzes zu registrieren.
Als Konsequenz sollte eine Intensivierung der Zusammenarbeit angestrebt werden. Die sich daraus ergebenden freien Potentiale könnten für die Erhöhung der Qualität der Dienste, zur Einführung neuer Dienste und zur Entwicklung von Steuerungsmechanismen im Rahmen der Selbstverwaltung verwandt werden. Im Papier wird deshalb die Gründung eines IT-Beirates für Berlin vorgeschlagen, in den auf lange Sicht alle Berliner Einrichtungen – also auch die Fachhochschulen – miteinbezogen werden.

TOP 5 (Herr Dr. Bulaty)
Herr Dr. Bulaty fasst die von den Leitungen der Hochschulbibliothekssysteme erarbeiteten Überlegungen zu den „Perspektiven für eine engere Zusammenarbeit der Berliner Universitätsbibliotheken“ zusammen.

Danach entspricht der gegenwärtige Personalbestand der Hochschulbibliothekssysteme nicht den Ansätzen der allgemeinen Personalbedarfsformel für Bibliotheken.
Im Bezug auf die Erwerbungsmittel lässt sich ebenfalls eine Unterausstattung feststellen. Allein die FU hat nach dem bereits mit erheblichen Restriktionen arbeitenden DFG-Etatmodells annähernd den Ausstattungswert erreicht. Die Bibliotheksetats der HU und TU bleiben jedoch in absoluten Zahlen deutlich hinter dem DFG-Modell zurück.
Um diese Ausstattungsdefizite auszugleichen, sollte die bereits bestehende Kooperationen vertieft werden. Dazu könnte einmal die Bildung fachlicher Schwerpunkte an den einzelnen Bibliotheken zählen, die auf der Grundlage der Strukturplanung der Berliner Hochschulen bis hin zur Zusammenlegung einzelner Sammlungen führen könnte. Das Friedrich-Althoff-Konsortium sollte als gemeinsame Außenvertretung für den Bezug elektronischer Medien weiter gestärkt werden. Außerdem sollten Entscheidungsmodelle zur Regelung eines gegebenenfalls erforderlichen Ausgleichs zwischen den Bibliotheken für die unterschiedlich intensive Nutzung durch Nichtmitglieder entwickelt werden.
Im EDV-Bereich ist durch den einheitlichen Einsatz des integrierten Bibliotheksinformationssystems ALEPH 500 eine intensive Zusammenarbeit entstanden, die Synergieeffekte gezeigt hat. Weitergehende Kooperationen würden diese jedoch nicht verstärken, da sie strukturelle Veränderungen in den Bibliotheken und die Angleichung von Geschäftsgängen und Benutzungsbedingungen voraussetzten, die nur unter beträchtlichen Kosten möglich wären.

TOP 6 (Herr Dr. Bulaty)
Die UB sieht sich seit Jahren dem Problem ausgesetzt, dass einem stagnierenden Erwerbungsetat ständig steigende Preise für Monographien und Zeitschriften gegenüberstehen. Vor allem im Bereich der Zeitschriften ist die Kostensteigerung besonders hoch. Die UB kann darauf nur mit einer Abbestellung von Zeitschriftenabonnements reagieren. Dieser Vorgang erhielt in diesem Jahr eine besondere Schärfe.
Um eine moderne Informationsvermittlung zu betreiben, werden in der UB der HU Zeitschriften nicht nur in Print-, sondern auch in elektronischer Form angeboten. Um ein möglichst breites Angebot an e-journals bei moderaten Kosten präsentieren zu können, ist die HU Mitglied beim Friedrich-Althoff-Konsortium (FAK), das sich eine kooperative Erwerbung von elektronischen Medien zum Auftrag gemacht hat. Grundlage der im FAK geschlossenen Verträge ist eine Nicht-Abbestellbarkeit der in den einzelnen Einrichtungen gehaltenen Print-Abonnements.
Diese Nicht-Abbestellklausel für durch FAK-Verträge gebundene Zeitschriften führte in diesem Jahr dazu, dass aus dem Bereich der „ungebundenen“ Zeitschriften erstmals solche abbestellt werden mussten, die zum Kernbestand gehören. Herr Dr. Bulaty informierte die Fakultäten im Sommer 2004 über diese unbefriedigende Situation.
Die UB entschloss sich daraufhin dazu, in Zusammenarbeit mit den Fakultäten eine Überprüfung ihrer momentanen Zeitschriftenauswahl inklusive der FAK-Verträge vorzunehmen. Als Verfahren wurde das Modell eines Zeitschriften-Online-Rankings nach dem Vorbild der UB Bonn ausgewählt. Nach diesem Verfahren werden in einem ersten Schritt den Wissenschaftlern der beteiligten Fakultäten Zeitschriftenlisten für ihre Fächer vorgelegt, die um Desiderate ergänzt werden können. Danach soll von den Wissenschaftlern ein Ranking der Zeitschriften in Form einer Punkte-Vergabe erfolgen. Dieses Ergebnis wird nach unterschiedlichen Gesichtspunkten wie Preisen, Impact-Faktor gewichtet werden. Auf der Grundlage des Ergebnisses wird die UB verschiedene Lösungsansätze entwerfen.
Das Projekt, das im November 2004 mit dem Versenden der Zeitschriftenlisten beginnen wird, wird voraussichtlich im Frühjahr 2005 beendet sein, so dass die Ergebnisse in die nächste Um-/Abbestellaktion von Zeitschriften miteinbezogen werden können.

TOP 7 (Herr Stange)
Das jährliche Informationsschreiben zur Fortschreibung der DV-Konzeption ist im September 2004 versandt worden. Darin wird aufgefordert, Anträge im Rahmen des CIP- und WAP-Programmes bis zum 1.11.2004 an die Geschäftsstelle der MK zu senden.
Die Entscheidung über die Anträge wird von den Arbeitsgruppen der MK vorbereitet werden. Um nicht in zeitlichen Verzug zu kommen und damit die Gefahr einzugehen, dass Gelder nicht ausgegeben werden können, ist es einmal wichtig, den 1. November als Termin für die Abgabe der Anträge einzuhalten. Zum anderen muss sich die neue MK möglichst schnell konstituieren, damit die Arbeitsgruppen gebildet werden können.

TOP 8 (Herr Vollmer)
Herr Vollmer verteilt eine Vorlage zum Multimedia-Förderprogramm 2005. Sie ist als Anlage beigefügt.
Im Rahmen des Multimedia-Förderprogramms, das seit dem Jahr 2002 läuft, werden jährlich ca. 25 Projekte gefördert. Die Schwerpunkte verteilen sich auf die Digitalisierung von Materialien und ihre Bereitstellung über das Medienportal, die multimediale Aufbereitung einzelner Lehrveranstaltungen und die Verbesserung der Präsenz von Lehrveranstaltungen im Netz.
Anträge für das Multimedia-Förderprogramm müssen bis 10. Januar 2005 (der Termin wurde einstimmig von der MK beschlossen) an die Geschäftsstelle der Medienkommission (cms-office@cms.hu-berlin.de) gestellt werden.

TOP 9 wurde auf die nächste Sitzung vertagt.

TOP 10 (Herr Dr. Bulaty)
Die Zentrale Universitätsbibliothek (ZUB) ist mit ihrem Benutzungsbereich und ihren Magazinen bisher im Gebäude der Staatsbibliothek Dorotheenstraße 27 untergebracht. Sie muss diese Räume aufgrund von Umbauarbeiten zum 30.6.2004 räumen. Als Zwischenunterbringung bis zum Bezug des Neubaus, des Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrums, wurde für die ZUB das ehemalige Chemie-Gebäude in der Hessischen Str. 1-2 ausgewählt, das zurzeit für die Bibliotheksbenutzung umgebaut wird. Nach dem Auszug der ZUB wird das ehemalige Chemie-Gebäude weiterhin als Bibliothek, voraussichtlich für die Zentralbibliothek Fremdsprachliche Philologien, genutzt werden.
Im Vorgriff auf das Grimm-Zentrum werden bereits jetzt die Zweigbibliotheken (ZwB) Bibliothekswissenschaft und Wissenschaftsgeschichte in die ZUB integriert.
Mit dem Umzug in die Hessische Straße werden die ZUB-Bestände erstmalig als Freihandbestände angeboten werden. Durch die Integration der beiden Zweigbibliotheken verbessert sich auch die Zugriffsmöglichkeit auf deren Bestände.
Aufgrund der großen Menge an zu verlagernder Literatur wird sich jedoch eine Schließung der ZUB und der beiden ZwB nicht vermeiden lassen. Sie wird im Mai mehrere Wochen dauern.

TOP 11 (Herr Dr. Bulaty)
Nachdem die Finanzierung für den gemeinsamen Neubau der Zentralen Universitätsbibliothek und des Computer-und Medienservices gesichert werden konnte, fand in diesem Sommer der Architektenwettbewerb statt. Den ersten Preis gewann der Berliner Architekt Max Dudler. Sein Entwurf überzeugte vor allem durch seinen „großstädtischen Eindruck“. Geprägt vom Prinzip des „kritischen Rationalismus“ wird darin der Versuch unternommen, mit Zurückhaltung zeitlose Architektur zu bauen. Näheres zum Wettbewerb ist im Internet unter www.competitionline.de unter der Rubrik „Ergebnisse“ zu finden.
Der Bau, der ca. 75 Millionen Euro kosten wird, soll im Jahr 2008 fertig gestellt sein. Die Humboldt-Universität wird damit über eine der größten Freihandbibliotheken Deutschlands verfügen.

TOP 12 (Herr Dr. Bulaty)
Herr Dr. Bulaty dankt den bisherigen Mitgliedern der Medienkommission für ihre Tätigkeit.



Nächster Termin:
6. Dezember 2004, 15 Uhr, im Erwin-Schrödinger-Zentrum, Vortragsraum (0'101), Rudower Chaussee 26